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2019
(Sommersemester)
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Präsenz-Seminar 1 (Leuphana Universität Lüneburg):Die philosophischen Voraussetzungen der Agenda 2030: der Begriff „eine Welt“ und die Aufhebung der Nationalstaaten in einen Weltstaat
INHALTE
Die Agenda 2030 beinhaltet 17 Ziele und Zielvorgaben, die die Grundlage der Gespräche bei dem G-20 Treffen waren, das im Juli 2017 in Hamburg stattgefunden hat. Jedem dieser 17 Punkte liegt der Begriff „eine Welt“ zugrunde. Es wird in allen dieser Punkte in der Tat vorausgesetzt, aber nicht thematisiert, dass die Nationen, die zur Weltgemeinschaft gehören, eine einzige, zusammenhängende, gemeinsame Welt bilden.
Wir wissen aber, dass es nicht so ist. Die Nationen, die diese sehr theoretische “eine Welt“ bewohnen, sind tief gespalten. In mehreren Regionen dieser „einen Welt“ bestimmen Kriege den Alltag und Kriege waren oft in der Geschichte die Hauptverbindung zwischen diesen Nationen. Wir wissen, dass früher oder später irgendwo neue Kriege entstehen werden und wir können dabei nur egoistisch hoffen, dass es weit weg von uns geschehen wird.
Und doch ist der Begriff „eine Welt“, obwohl aktuell völlig ohne Inhalt benutzt, sehr gut philosophisch zu begründen und wurde in der Geschichte der Philosophie auch schon sehr stringent begründet. Es gibt in der Tat für die existenten Nationen, die ohnehin geographisch in der Vergangenheit schon anders ausgesehen haben, keine logisch-philosophische Begründung, sondern nur eine faktisch-historische Feststellung, dass sie so geworden sind wie sie eben heute sind. Ganz im Gegenteil gibt es eine sehr gute streng logische Begründung für die Bildung eines Weltstaates, für eine gemeinsame Regierung der Völker und für das Zusammengehören der Weltbewohner zu einer und derselben Menschheit, ohne jeglichen geographisch bzw. historisch Unterschied.
Immanuel Kant hat diese Idee in seiner Schrift von 1795 Zum ewigen Frieden explizit thematisiert und mit sehr guten und treffenden Argumenten untermauert. Aber auch heutzutage ist eine logisch-philosophische Begründung einer notwendigen und längst überfälligen Aufhebung der Teilung der Menschheit in verschiedenen, unter sich konkurrierenden Nationen mit noch treffenderen Argumenten als bei Kant lieferbar.
In diesem Seminar wollen wir die Begriffe Volk‚ Nation, Krieg, Frieden und Konkurrenz bzw. Kooperation unter Völkern bzw. Nationen vertiefen sowie die Argumente, die für eine Aufhebung der Nationalstaaten in einem Weltstaat sprechen, darstellen und logisch-philosophisch begründen. Damit bezwecken wir, dem Begriff „eine Welt“, die der Agenda 2030 zugrunde liegt, ohne darin thematisiert zu werden, einen eigenen Inhalt zu geben.
ZIELE
In diesem Seminar wollen wir in erster Linie die Begriffe Volk‚ Nation, Krieg, Frieden und Konkurrenz-Kooperation unter Völkern oder Nationen vertiefen sowie die Argumente, die für eine Aufhebung der Nationalstaaten in einen Weltstaat sprechen, darstellen und logisch-philosophisch begründen. Den Studierenden soll beigebracht werden, wie man in der klassischen Philosophie die Begriffe voneinander deduziert.
Wir wollen aber auch praxisorientiert arbeiten, d.h. Kontakte zu schon vorhandenen politischen und sozialen Organisationen (Parteien, Bewegungen usw.) anknüpfen und dabei überprüfen, welche von diesen Organisationen für eine philosophische Theorie des Weltstaates empfänglich sind.
Bei dem Seminar soll also die philosophische Theorie mit der politischen Praxis verbunden werden.
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