
MÖGLICHE INHALTE DER KOMMENDEN SITZUNGEN (noch in Bearbeitung, es sind nur Notizen, Zitaten usw.)
Darstellung bzw. Manifestation: die Welt (als System) ist die Darstellung bzw. die Manifestation des Absoluten.
Selbsterkenntnis: Das Absolute erkennt sich selbst im Menschen; der Mensch als ’Ort’ der Selbsterkenntnis des Absoluten.
Metaphysik: Ist die Haupttätigkeit dieser Selbsterkenntnis.
Idee: Ist eine detaillierte, bestimmte Definition bzw. Bezeichnung des Absoluten.
Schöpferkraft, Kreativität: Sie ist das Leben der Kategorien, die nicht statisch und formell sind, wie leere Formen der Erkenntnis (Aristoteles, Kant, heutige analytische Philosophie und formelle bzw. transzendentale Logik), sondern dynamisch und substantiell, den Hauptinhalt der Erkenntnis und die absolute Wahrheit an sich (Hegel und dialektisce Logik).
(Anmerkung: evtl. Lektüre des Textes über formale, transzendentale und dialektische Logik).
Parallelität zwischen logischer Entwicklung der Kategorien in der Logik-Metaphysik und historischer Entwicklung in der Geschichte der Philosophie
Hegels meisterhafte Idee in dieser Hinsicht ist, dass jeder echter Philosoph dadurch gekennzeichnt ist, dass er eine Kategorie entdeckt hat (z. B. Parmenides die Kategorie ’Sein’, Heraklit ’Werden’, Spinoza ’Substanz’ usw.). Laut ihm gibt es in der Geschichte der Philosophie eine Parallelität zwischen der Aufeinanderfolge der logisch-metaphysischen Kategorien, die den Inhalt der Wissenschaft der Logik sowie die Struktur des Denkens bilden, und der Aufeinanderfolge philosophischer Systeme. Auf diese Weise wird durch zweitausendfünfhundert Jahre philosophischer Arbeit das Absolute, das in nicht selbstbewusster Form in den ersten Menschen schon vorhanden ist, selbstbewusst, es erkennt sich selbst, kurz gesagt, wird nach Hegels Bezeichnungen zum „absolutenWissen’, ’absoluten Geist’.
QUELLE
"Nach dieser Idee behaupte ich nun, daß die Aufeinanderfolge der Systeme der Philosophie in der Geschichte dieselbe ist als die Aufeinanderfolge in der logischen Ableitung der Begriffsbestimmungen der Idee. Ich behaupte, daß, wenn man die Grundbegriffe der in der Geschichte der Philosophie erschienenen Systeme rein dessen entkleidet, was ihre äußerliche Gestaltung, ihre Anwendung auf das Besondere und dergleichen betrifft, so erhält man die verschiedenen Stufen der Bestimmung der Idee selbst in ihrem logischen Begriffe. Umgekehrt, den logischen Fortgang für sich genommen, so hat man darin nach seinen Hauptmomenten den Fortgang der geschichtlichen Erscheinungen; – aber man muß freilich diese reinen Begriffe in dem zu erkennen wissen, was die geschichtliche Gestalt enthält."
G.W.F. Hegel, Werke, Bd. 18, Vorlesungen über die Geschichte der Philosophie, Einleitung, Bestimmung der Geschichte der Philosophie, S. 49, Suhrkampausgabe)
Hegels Zweifel über die perfekte Korrespondenz zwischen logischer und historischer Entwicklung der Kategorien
An der gleichen Stelle lesen wir aber auch, dass Hegel darüber Zweifel hatte, ob es wirklich eine perfekte (1 zu 1) Korrespondenz zwischen logischer und historischer Entwicklung der Kategorien gibt bzw. gegeben hat. Er zeigt sich bewusst, dass diese Frage offen bleibt, er hat wahrscheinlich nicht die Zeit und die Möglichkeit gehabt, sie zu vertiefen.
QUELLE
„Ferner unterscheidet sich allerdings auch nach einer Seite die Folge als Zeitfolge der Geschichte von der Folge in der Ordnung der Begriffe. Wo diese Seite liegt, dies näher zu zeigen, würde uns aber von unserem Zwecke zu weit abführen.“
G.W.F. Hegel, Werke, Bd. 18, Vorlesungen über die Geschichte der Philosophie, Einleitung, Bestimmung der Geschichte der Philosophie, S. 49, Suhrkampausgabe)
Anfang und Ende der Logik-Metaphysik und der Geschichte der Philosophie
Dagegen zeigt er klare Ideen über den Anfang und das Ende der Geschichte der Philosophie im Klaren zu haben. In der Wissenschaft der Logik haben die Kategorien einen Anfang, eine erste Kategorie (das Sein, das Hegel mit der Philosophie von Parmenides identifiziert), und ein Ende, das offensichtlich die letzte Kategorie ist, repräsentiert durch die absolute Idee, d.h. die absolute Vernunft, den Logos, der sich selbst verstanden hat. Es handelt sich um die letzte Kategorie, die nach dem dialektischen Prinzip der Aufhebung alle vorhergehenden Kategorien in sich enthält.
(Anmerkung: Mündliche Erklärung über den. Begriff ’Aufhebung’ und über die Kategorien; für den entsprechenden Text siehe hier, insbesondere die Lektion 7, Paragraph: "Allgemeine Prinzipien der absoluten Vernunft: die Aufhebung").
Was das ’Ende’ der Geschichte der Philosophie betrifft, ist Hegel der Meinung, dass die Geschichte der Philosophie ihr „Ende“ in dem Philosophen hat, dem es gelungen ist, die letzte Kategorie, d.h. die absolute Idee, auszudrücken und damit die absolute Vernunft, den Logos, zu verstehen. Dieser Philosoph ist natürlich Hegel selbst, sonst wäre er sich dessen nicht bewusst gewesen, wenn er den Kreis nicht geschlossen hätte.
QUELLE
„An diesem Punkt ist also der universelle Geist angekommen, und jede Stufe hat ihre spezifische Form im wahren System der Philosophie: nichts geht verloren, alle Prinzipien werden bewahrt; die ultimative Philosophie und in der Tat die Gesamtheit der Formen. Diese konkrete Idee ist der Abschluss des Würgens des Geistes, in dem zweieinhalb Jahrtausende sehr ernsthaft daran gearbeitet haben, sich selbst objektiv zu werden, sich selbst zu erkennen.“
G.W.F. Hegel, Werke, Vorlesungen zur Geschichte der Philosophie, Bd. 20, S. 455, Suhrkampausgabe)
Der Idealismus
HEGEL-QUELLE.
“Der Satz, daß das Endliche ideell ist, macht den Idealismus aus. Der Idealismus der Philosophie besteht in nichts anderem als darin, das Endliche nicht als ein wahrhaft Seiendes anzuerkennen. Jede Philosophie ist wesentlich Idealismus oder hat denselben wenigstens zu ihrem Prinzip, und die Frage ist dann nur, inwiefern dasselbe wirklich durchgeführt ist. Die Philosophie ist es sosehr als die Religion; denn die Religion anerkennt die Endlichkeit ebensowenig als ein wahrhaftes Sein, als ein Letztes, Absolutes, oder als ein NichtGesetztes, Unerschaffenes, Ewiges. Der Gegensatz von idealistischer und realistischer Philosophie ist daher ohne Bedeutung. Eine Philosophie, welche dem endlichen Dasein als solchem wahrhaftes, letztes, absolutes Sein zuschriebe, verdiente den Namen Philosophie nicht; Prinzipien älterer oder neuerer Philosophien, das Wasser oder die Materie oder die Atome, sind Gedanken, Allgemeine, Ideelle, nicht Dinge, wie sie sich unmittelbar vorfinden, d. i. in sinnlicher Einzelheit, selbst jenes Thaletische Wasser nicht; denn obgleich auch das empirische Wasser, ist es außerdem zugleich das Ansich oder Wesen aller anderen Dinge, und diese sind nicht selbständige, in sich gegründete, sondern aus einem Anderen, dem Wasser, gesetzte, d. i. ideelle. Indem vorhin das Prinzip das Allgemeine, das Ideelle genannt worden, wie noch mehr der Begriff, die Idee, der Geist Ideelles zu nennen ist und dann wiederum die einzelnen sinnlichen Dinge als ideell im Prinzip, im Begriffe, noch mehr im Geiste als aufgehoben sind, so ist dabei auf dieselbe Doppelseite vorläufig aufmerksam zu machen, die bei dem Unendlichen sich gezeigt hat, nämlich daß das eine Mal das Ideelle das Konkrete, Wahrhaftseiende ist, das andere Mal aber ebensosehr seine Momente das Ideelle, in ihm Aufgehobene sind, in der Tat aber nur das eine konkrete Ganze ist, von dem die Momente untrennbar sind”.
(G.W.F. Hegel: Wissenschaft der Logik, in: Gesammelte Werke, Hamburg 1985, Bd. 21, S.142).
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