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1.2.1 ERSTES STADIUM      Die Rezeption der Kategorie ’Natürlichkeit’ als Grundlage

1.2.1 ERSTES STADIUM Die Rezeption der Kategorie ’Natürlichkeit’ als Grundlage

 

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1.2.1
ERSTES STADIUM


Die Rezeption der Kategorie ’Natürlichkeit’
als Grundlage einer ausgewogenen Aufklärung 

 

Zeitlicher Rahmen: 7. Januar 1787 - 16. August 1787
Hauptquelle: Exzerpte

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Der Eintrag vom 22. März 1786 und die Textpartie ohne Datum sind die  letzten erhaltenen  Tagebucheinträge, in denen sich eine Entwicklung in Hegels Gedanken bemerken  lässt. Die weiteren Einträge, die wir besitzen,  bis zum letzten vom 7. Januar 1787 enthalten keine weitere Spur eines Fortschritts in Hegels geistiger Entwicklung, sondern lediglich bloße  Informationen über seine damaligen Studien. Diese betrafen hauptsächlich  die griechischen sowie lateinischen klassischen Autoren und die Trigonometrie(1).  Mit dem Eintrag von 7. Januar 1787 schloss Hegel das  Tagebuch anscheinend ab(2). 
Wenn man die chronologische Folge der Manuskripte aus dieser Zeit  durchschaut, zeigt sich deutlich, dass er sich ab dem 22. März 1786   zunehmend mit Lektüren und Exzerpten beschäftigt hat, wie er selber  in den letzten Tagebucheinträgen berichtet(3).  Das heißt sicherlich nicht,  dass er  aufgehört hat, seine freien Gedanken niederzuschreiben (4) sowie  Aufsätze zu verfassen, wie wir im Eintrag vom 1. Januar 1787 lesen: 


„Einige Zeit  wende ich auch auf die Ausarbeitung kleiner Aufsätze und Niederschreibung meiner Gedan
ken“.


Es scheint aber, dass die Arbeit am  Exzerpieren allmählich immer mehr zunimmt und im Jahr 1787 Hegels  Haupttätigkeit wird.
Man kann also sagen, dass die drei Haupttätigkeiten in Hegels früher Bildungsphase, das Niederschreiben von freien Gedanken im Tagebuch,  das Lesen und Exzerpieren und das Verfassen von Aufsätzen, immer  gleichzeitig von ihm betrieben wurden, allerdings, dem Stadium seiner  Gedankenentwicklung entsprechend, mit wechselndem Gewicht, und insbesondere wurden von ihm neue Schritte in seiner Gedankenentwicklung durch die jeweilige Haupttätigkeit vollzogen. 
In dieser zweiten Phase seiner geistigen Entwicklung, in dem er sich  überwiegend mit der Untersuchung der Aufklärung durch die Wissenschaften und die Künste beschäftigte, scheint  er sich insbesondere  dem Exzerpieren gewidmet zu haben. In den Exzerpten sind deshalb auch  seine gedanklichen Fortschritte zu suchen.
Es gibt auch einen Grund dafür, warum Hegel seine gedanklichen  Fortschritte in der zweiten Phase seiner Entwicklung durch Exzerpieren verwirklichen konnte. Er war jetzt im wesentlichen nicht mehr mit der  Beobachtung der um ihn lebenden Menschen oder mit seinen subjektiven, psychologisch-moralisch-pädagogischen Überlegungen beschäftigt, sondern  eher mit dem objektiven Studium der Wissenschaften und der Künste auf  der Suche nach dem richtigen Begriff der Aufklärung.  Es ist klar, dass  er das nur durch diesbezügliche Lektüre tun konnte. Die Exzerpte  betreffen genau diese Lektüre und sind deshalb das Zeugnis für Hegels Weg auf dieser Suche. 
Es ist in der Tat sehr interessant,  in der chronologischen Folge der Exzerpte  zu beobachten, wie diese bis zum Oktober 1786 hauptsächlich noch Hegels psychologisch-moralisch-pädagogisch gerichteten  Überlegungen über den  Begriff der Glückseligkeit zuzuordnen sind, während er ab Dezember 1786 mit dem Exzerpt „Von der Gelehrsamkeit der  Ägypter“ anscheinend zu den mehr theoretisch-objektiven  Überlegungen  über die Aufklärung durch die Wissenschaften und die Künste  übergeht(5). 
Wie schon oben dargelegt,  ist die Zeit zwischen Oktober und Dezember 1786 der Zeitraum gewesen, in  dem Hegels  Überlegungen über den Begriff der Glückseligkeit, die ihren  Ausgangspunkt in dem Tagebucheintrag vom 22. März 1786 gehabt hatten,  dem Nachdenken über den Begriff der Aufklärung Platz machen. In den  Exzerpten. die er  ab dem 23.12.1786 schrieb, ist Hegel überwiegend mit der Festsetzung des Begriffs der Aufklärung beschäftigt.   Das Ziel seiner Suche erreicht er in dem Exzerpt aus Mendelssohn vom  31. Mai 1787(6)  und insbesondere in dem Exzerpt aus Nicolais „Beschreibung einer Reise durch die Schweiz“  vom 16. August 1787 sowie dessen Fortsetzung vom 23.08.1787(7).  Diese zwei Exzerpte hängen eng zusammen, und das zweite war in Hegels Gedankengang die logische Fortsetzung und Vervollständigung des ersten. 

 

Exzerpt aus Moses Mendelssohn
 

In dem ersten Exzerpt wird von Mendelssohn das Verhältnis zwischen  Bildung, Kultur und Aufklärung untersucht. Alle drei sind nach ihm „Modificationen des geselligen Lebens“(8).  Die Bildung schließt in sich die  Kultur und die Aufklärung ein. Die Kultur ist mehr die praktische, die Aufklärung mehr die theoretische Seite der Bildung. Die äußerliche Seite  der Kultur ist die „Politur“. Die Bildung eines Volkes wird an der  Harmonie des geselligen  Zustands mit der Bestimmung des Menschen gemessen(9).  Die Bestimmung  des Menschen  lässt sich einteilen in Bestimmung des Menschen als Mensch  und Bestimmung des Menschen als Bürger. Die Kultur und die ’Politur’  sind von Stand und Beruf des Menschen abhängig; die Aufklärung, im  Gegensatz dazu, „ist allgemein ohne Unterschied der Stände“(10).  Sie bezieht sich auf den Menschen als Mensch. Zwischen Menschen-Aufklärung  und Bürger-Aufklärung soll Harmonie herrschen. Der Staat, in dem diese Harmonie nicht erreicht wird, ist unglücklich(11).  Aufklärung und Kultur  können beide degenerieren(12).  Wenn sie aber „mit gleichen Schritten  fortgehen“, schützen sie sich gegenseitig vor Degeneration (Korruption) und ermöglichen eine optimale Bildung einer Nation, die ihrerseits den  Grad der Nationalglückseligkeit bestimmt. Wenn der höchste Gipfel der Nationalglückseligkeit durch die Bildung erreicht worden ist, kommt eine Nation in Gefahr zu stürzen, weil sie nicht höher steigen kann“(13).

 
Wichtig in diesem Exzerpt sind folgende Punkte:


-  In erster Linie  überhaupt die Fragestellung bezüglich des Verhältnisses zwischen Aufklärung und Glückseligkeit und ihre Transposition auf das soziale Niveau als  Verhältnis zwischen Bildung (Kultur + Aufklärung) und Bestimmung des  Menschen;

-  In zweiter Linie der Schluss, zu dem Mendelssohn in diesem  Zusammenhang kommt, d.h. die Abhängigkeit der Glückseligkeit eines Volkes von seiner Bildung und insbesondere von dem von ihm erreichten  Verhältnis zwischen Kultur und Aufklärung bzw. zwischen Bestimmung des  Menschen als Mensch und als Bürger. Nur wenn dieses Verhältnis  harmonisch ist, ist das Volk glücklich. 

Die Glückseligkeit der Menschen  wird also von Mendelssohn auf diesen Seiten als etwas Gesellschaftliches  und nicht als etwas Individuelles dargestellt: da Bildung, Kultur und  Aufklärung ’Modifikationen des geselligen Lebens’ sind, gehört auch ihre  Wirkung, die ’Nationalglückseligkeit’, in den Bereich des Geselligen,  Sozialen. 

 

Exzerpt aus Christoph Friedrich Nicolai

In diesem Exzerpt bleibt aber ungeklärt, nach welchen ’Schritten’ die  Aufklärung und die Kultur fortgehen sollen, um eine richtige Form der  Bildung zustande zu bringen, d.h. wie ihre Harmonie erreicht werden  kann. Die Antwort auf diese Frage konnte Hegel in dem Exzerpt aus  Nicolai vom 16.08.1787 finden. 
In diesem Exzerpt wird genau die Hauptfrage des richtigen Verhältnisses zwischen Aufklärung und Kultur behandelt: 


„Cultur und  Aufklärung sind beide mächtige Triebfedern zum Wohlstand einer Nation:  beide müssen [vereint] wirken, beide müssen im gehörigen Verhältnis  untereinander, im gehörigen Verhältnis mit der jedesmaligen Masse der  Thätigkeit und der Denkungsart einer Nation wirken; widrigenfalls wird  ihre Wirkung weder sicher noch dauerhaft seyn.“(14) 


Die Kultur „bezieht sich“ nach Nicolai 
„auf die ganze Masse der Thätigkeit einer Nation“ (Künste, Handwerke, Sitten usw.), während sich die  Aufklärung dadurch kennzeichnet, dass sie „Nachdenken über alle Gegenstände des menschlichen Lebens,  insofern sie Einfluß auf das Wohl eines jeden Individuums und auf das allgemeine Wohl haben“ ist(15).


Die Kultur und die Aufklärung einer Nation sollen sich in einer Harmonie untereinander und mit den anderen Aspekten des Lebens der  Nation befinden, um ihre Aufgabe als „Triebfedern zum Wohlstande einer  Nation“ zu erfüllen. Wenn das nicht der Fall ist, dann degenerieren sie.   Die Kultur degeneriert zu ’Politur’, wenn sie nur etwas Äußerliches ist;  die Aufklärung degeneriert zu Dünkel, wenn das Nachdenken die  Denkfähigkeit übersteigt. 
Der Maßstab, der als Vorbild für das richtige Verhältnis und den  richtigen Grad von Kultur und Aufklärung einer Nation gelten kann, ist  nach Nicolai das Fortschreiten der Natur: 


„Die Natur geht Schritt für  Schritt, hat keine Wirkung ohne Ursachen, und in ihr wird jede Wirkung  nothwendig wieder zu einer neuen Ursache, die wieder Wirkung hervor- bringt; und so geht sie beständig fort“ und „geht [...] ihren Weg und  bringt nicht mehr Wirkungen als Ursachen vorhanden sind.“(16)


Das Fortschreiten der Natur kennt nach Nicolai also kein Zuviel,  nichts Unechtes und nichts Falsches; „die Einbildungskraft“ dagegen  


„springt, schafft nach Belieben, will Wirkungen haben, ehe die Ursachen  da sind, sieht nichts, wie es ist, sondern wie sie es gern haben wollte [...].“(17)

 
Diese Gedanken, die Hegel aus Nicolais Beschreibung exzerpiert, sind  sehr wichtig, da sie  auf seinen  Geist tief einwirkten und ihm die Hauptkategorie zur Verfügung stellten, auf die er ab diesem Zeitpunkt  seine Denkweise gründete.  Es handelt sich um die Kategorie der Natürlichkeit bzw. des Natürlichen, d.h. um das Spezifikum der Natur, ihr  Fortschreiten, die besondere Art und Weise ihrer Entwicklung. 
Dank dieser Kategorie und der Untersuchung der Aufklärung durch die Wissenschaften und die Künste ist Hegel in den Besitz eines richtigen Begriffs der Aufklärung gekommen. Die Aufklärung, d.h. die Vernunft, darf  nicht gegen die Natur gerichtet sein, sondern soll ihr folgen. Die Natur  wird also für Hegel zum Maßstab der Aufklärung und der Vernünftigkeit.  „Vernünftig“ zu sein bedeutet für ihn das gleiche wie „natürlich“ zu sein. Die Kategorie der Natürlichkeit wird für ihn ab diesem Zeitpunkt  auch der Maßstab für das  richtige Verhältnis zwischen dem Inneren und  dem Äußeren, dem Inhalt und der Form, ein Maßstab der verhindern kann,  dass etwas aus seinem richtigen Verhältnis gerät und degeneriert. Die Natürlichkeit bekommt als Maßstab der Harmonie einen metaphysischen  Wert, der nicht nur die unmittelbar folgenden Jahre der  Jugendentwicklung Hegels prägen wird (man denke an Hegels Tübinger Bild des  harmonischen Lebens der Griechen), sondern auch die Hauptkategorie  bildet, auf die sich seine dialektische Logik mit ihrem immanenten,  selbstbestimmenden Fortgang und das auf ihr aufbauende philosophische  System gründen wird.
Es sei an dieser Stelle ein für alle Male erklärt, dass die Untersuchung der Jugendschriften Hegels, auch seiner sehr frühen Stuttgarter  Schriften, nicht als eine Studie von nur historischem Wert, also ohne  Relevanz für das Verständnis des späteren Systems Hegels, betrachtet  werden darf, sondern die unentbehrliche Voraussetzung zu dessen korrektem, objektivem und letztendlich der Absicht Hegels treuem Verständnis  ist. Eine Interpretation des Systems  Hegels ohne die Rekonstruktion von dessen Entstehung  kann nur unvollständig, wenn nicht sogar fehlerhaft sein. Nur aus der Entwicklungsgeschichte Hegels heraus ist es möglich, den Ursprung und damit die echte Bedeutung der Hauptbegriffe seiner Weltanschauung zu rekonstruieren, d.h. die Bedeutung, die sie „an sich“(18),  aufgrund ihrer  Selbstentwicklung haben, wie Hegel methodologisch gelehrt hat, und nicht  die Bedeutung, die wir ihnen „für uns“, „von außen“ zuschreiben wollen(19).  
In diesem Zusammenhang  soll noch ergänzt werden, dass den  Stuttgarter Schriften bisher selten ein theoretischer Wert zugeschrieben  worden ist. Eine originelle, für das spätere System bedeutende Entwicklung des Denkens Hegels ist von vielen Kritikern erst ab der Tübinger  Zeit in Betracht gezogen worden(20).  
Die bisher hier durchgeführte Rekonstruktion  der Gedankenentwicklung Hegels in den Stuttgarter Jahren hat  aber gezeigt, dass Hegel die Stellung der Hauptfrage seiner Philosophie  und die Gewinnung der zu deren Lösung notwendigen Hauptkategorie am  16.08.1787, d.h. ein gutes Jahr vor seinem Eintritt in das Tübinger Stift,  schon hinter sich hatte. Die Stuttgarter Schriften Hegels sind deshalb keinesfalls nur die ersten kulturellen Schritte und Versuche eines begabten Gymnasiasten; Ganz im Gegenteil ist in ihnen schon der spätere  Philosoph tätig, der am Anfang seiner Geistesentwicklung mit der  Ausarbeitung seiner philosophischen Fragestellung und der Erfassung der  Grundlagen seiner Weltanschauung und seines künftigen, von ihm sicher  zur damaligen Zeit noch nicht geahnten Systems beschäftigt ist(21). 
In dieser Hinsicht sei noch bemerkt, dass es also nicht ’zwei oder  mehrere Hegel’ gibt, also den Stuttgarter, den Tübinger usw. und dazu  dann „den endgültigen Hegel“ des Systems (welches?), sondern nur einen Hegel,  dessen Geistesentwicklung verschiedene Stadien kontinuierlich durchläuft und schließlich im System gipfelt. Von diesem streng entwicklungsgeschichtlichen Standpunkt aus wäre deshalb eine Rekonstruktion  des Denkens des jungen Hegel ohne die Verbindung zum System ’blind’  und die Interpretation des Systems ohne die Rekonstruktion von dessen  Entwicklung ’leer’ (22). 

 

ANMERKUNGEN

 

1) GW 1, S. 31-33
2) GW 1, S. 452 und 453-454
3) Siehe Einträge vom 1.,2.,4. und 5. Januar 1787.
4) GW 1, S. 30,27-28
5) Siehe z.B. folgende Exzerpte:
    09./10.-03.1787: Philosophie. Allgemeine Übersicht;
    10.03.1787: Rechtsgelehrsamkeit. Allgemeine Übersicht;
    31.05.1787: Aus Mendelssohn über Bildung, Kultur und Aufklärung;
    28.09.1787: Mythen in der Philosophie und in der Religion;
    16./23.08.1787: Aus Nicolai über Kultur und Aufklärung.
6) GW 3, S. 169 ff.: „Über die Frage: was heißt aufklären?“ von Mos. Mendelssohn, in: Berl. Monatschr. 1784. IX St. 7.1,  S. 193-200.
7) GW 3, S. 177 ff.: Nicolai’s Beschreibung einer Reise durch Deutschland und die Schweiz. V. Bd. 1785. XIV. Abschn. S. 205 ff.
8) GW 3, S. 169: "Bildung, Cultur und Aufklärung sind Modificationen des geselligen Lebens, Wirkungen des Fleisses und der Bemühungen der Menschen, ihren geselligen Zustand zu verbessern".
9) GW 3, S. 169: "Je mehr... Volk".
10) GW 3, S. 171
11)  "Unglücklich ist der Staat..." (S. 172).
12) "Missbrauch der Aufklärung..." (S. 173)
13) GW3, S. 174
14) GW3, S. 177
15) Beide Zitate finden sich in GW 3, S. 177.
16) GW3, S. 178
17) Ebd.
18) Vgl. Wissenschaft der Logik I/1 (1832), GW 21, 91: „Das Sein der Qualität als solches gegen-über dieser Beziehung auf Anderes, ist das Ansichsein“.
19) Siehe Wissenschaft der Logik,I/1 (1832), GW 21, S. 39: "Ausserdem aber muß die Nothwendigkeit des Zusammenhangs und die immanente Entstehung der Unterschiede sich in der Abhandlung der Sache selbst vorfinden, denn sie füllt in die eigene Fortbestimmung des Begriffs." 
20) Maßgebend ist das scharfe, unbegründete Urteil von Haym: "Er erscheint in seiner früheren Jugend ganz und gar als eine sammelnde und lernende Natur" (S. 20), und,  in Bezug auf das Tagebuch: "[...]; da werden wir nicht von moralischen Conflicten, von wichtigen oder unwichtigen persönlichen Ereignissen unterhalten. Das Leben des Knaben besteht darin, daß er lernt; sein einziges Interesse darin, daß er sich das Erfahrene und Gelernte wiederhole, vergegenwärtige, einpräge" (S. 21). Diese negative Beurteilung der Stuttgarter Zeit wird in den Arbeiten von Asveld (1953), Rebstock (1971), Scheit (1973), Kondylis (1979), Semplici (1987) und Ripalda (1990) fortgesetzt.
Ein positives Urteil über die Stuttgarter Jahre von Hegels Geistesentwicklung, nach dem er also schon in diesen Jahren originell gewesen ist, wird dagegen von folgenden Interpreten abgegeben: Schmidt-Japing (1924), Haering (1929), Aspelin (1933), Negri (1958) und G.E. Müller (1959).
21) Völlig irreführend erscheint deshalb  die von Ripalda vertretene Meinung: "Psychologisch war Hegel vor den ersten erhaltenen Schriften ausgeformt. Philosophisch aber ist aus Stuttgart weder ein Ursprung zu gewinnen noch eine ‚coupure‘ zu konstatieren [...]" (1990, S. 126).
22) Vgl. Kant, Kritik der reinen Vernunft, GS III, S. 75: "Gedanken ohne Inhalt sind leer, Anschauungen ohne Begriffe sind blind".


DIGITALE-BIBLIOGRAFIE

Zur deutschen Populärphilosophie der Zeit:

Begriff Popularphilosophie

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