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1.3 DRITTE PHASE:  Entstehung des Programms der Stiftung einer neuen natürlichen und vernünftigen Vo

1.3 DRITTE PHASE: Entstehung des Programms der Stiftung einer neuen natürlichen und vernünftigen Vo

 

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1.3 DRITTE PHASE

Entstehung des Programms der Stiftung einer neuen natürlichen
und vernünftigen Volkreligion zum Zweck der Aufklärung des ’gemeinen Mannes’

sowie zur Wiederversöhnung des Menschen mit der Natur

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Zeitraum: 10. Januar 1792 - Wintersemester 1793/94

Hauptquellen: letzte Tübinger Texte und frühe Berner Texte

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Hauptidee der dritten Phase der ersten Periode

Auf der Grundlage von Flatts Lehre versteht Hegel während des letzten Jahres seines Studiums in Tübingen, dass die Religion eine sehr wichtige Funktion im Leben eines Volkes hat und dass diese Funktion nicht von einer Philosophie wie der Kantischen erfüllt werden kann, die allein für ein gelehrtes Publikum bestimmt ist. Er folgt damit der Position von Flatt, der glaubte, dass Kants Philosophie nur für Gelehrte einen erhellenden Wert habe und die Religion stattdessen die Aufgabe habe, die Moral des Volkes zu fördern.  Aus diesem Grund spricht Hegel in seinen Tübinger Texten von einer ‚Volksreligion‘, offenbar im Gegensatz zur Philosophie Kant als „gelehrte Religion“. Hegel ist jedoch im Gegensatz zu Flatt nicht ganz davon überzeugt, dass gerade die christliche Religion geeignet sei, diese Funktion auszuüben und arbeitet deshalb im letzten Tübinger Jahr sowie im ersten Jahr in Tschugg-Bern die Züge einer neuen ethisch-religiösen Lehre heraus, die möglicherweise zur Aufklärung des einfachen Menschen in aufgeklärten Zeiten führen kann.

 

Philologische Situation der Quellen und Datierung

Obwohl die zu dieser dritten Phase der ersten Periode der Hegelschen Gedankenentwicklung gehörenden Schriften weitgehend fragmentarisch und zudem undatiert sind, kann die Datierung dieser Phase insgesamt auf genaue graphologische Studien gestützt werden, die in Deutschland im Laufe der letzten Jahrzehnte durchgeführt wurden. Diese Studien konnten auf Grund der wenigen datierten zeitgenössischen hegelschen Schriften - z.B. der Briefe - zumindest die Abfolge der Fragmente und die Zeitspanne, in der sie geschrieben wurden. Dies ermöglicht eine ziemlich genaue genetische Rekonstruktion des letzten Studienjahres Hegels am Stift in Tübingen, also von Ende 1792 bis Ende 1793, sowie des ersten Jahres seines Schweizer Aufenthaltes, also von Ende 1793 bis Ende 1794.

 

Stadien der dritten Phase der ersten Periode

Das erste Stadium dieser Phase, ungefähr vom 10. Januar 1792 bis zum Winter 1793, wird durch Hegels Verständnis der Notwendigkeit konstituiert, die Religion vor der aufklärerisch-kantianischen Kritik zu retten. Dabei geht es um die Haltung des jungen Philosophen zu der intensiven Debatte, die damals zwischen den Anhängern der Kantschen Konzeption der Postulate der praktischen Vernunft, also der Begründung der Religion durch die Moral, und umgekehrt denjenigen, die der traditionellen Meingung waren, dass Aufgabe der Religion sei, die Stütze der Moral zu sein. Gerade im Stift war diese Debatte besonders lebhaft, weil hier Johann Friedrich Flatt lehrte, einer der intelligentesten Kant-Kritiker und Anhänger der theologischen Position.

Im zweiten Stadium dieser Phase, vom Winter 1792/93 bis zum Sommer 1793, führt der junge Student gründliche und genaue Reflexionen über die grundlegenden Eigenschaften durch, die eine Volksreligion haben muss, um diese sehr wichtige Aufgabe zu erfüllen. Diese Phase ist wiederum in drei Phasen unterteilt, die jeweils durch einen Schritt gekennzeichnet sind, den Hegel bei der Bestimmung des Begriffs der Volksreligion unternimmt.

Auf der Grundlage der kantischen Auffassung einer ’Vernunftreligion’, die inzwischen veröffentlicht war, entwickelt Hegel in dem dritten und letzten Stadium dieser Phase (Sommersemester 1793 bis Wintersemester 1794) sein eigenes Ideal der Gründung einer neuen natürlichen und rationalen Volksreligion, um die Aufklärung des einfachen Menschen zu fördern. 

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