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A4. PHILOSOPHIE FÜR ALLE: Theorie des ’ich verstehe’: a. Die Objektivität des Wissens als faktische

A4. PHILOSOPHIE FÜR ALLE: Theorie des ’ich verstehe’: a. Die Objektivität des Wissens als faktische

 

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PHILOSOPHIE FÜR ALLE

Lektion 4

Theorie des ’ich verstehe’:
a. Die Objektivität des Wissens als faktische und logische Wahrheit 

von

Marco de Angelis

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Die Grundproblematik ist diesbezüglich die von der Beziehung zwischen Wahrheit und Wissen, d.h. die Frage, ob der Mensch wirklich in der Lage ist, die Welt auf objektive Weise zu verstehen. Eigentlich handelt es sich dabei um eine falsche Problematik, weil die objektive Kenntnis der Welt seitens des Menschen ein Faktum ist, etwas, was im täglichen Leben von tausend auch nur simplen Handlungen bestätigt wird. Wenn wir beispielsweise Seife benutzen, um uns die Hände zu waschen, und diese danach sauber sind, dann basiert diese Handlung auf einem Wissen, das besagt, dass ein oder mehrere chemische Elemente, die in der Seife enthalten sind, diesen gewünschten Effekt erzielen. Dies bedeutet wiederum, dass wir dank unserem Wissen über einzelne Bestandteile der Welt und deren Wirkung auf uns zu einem bewusst von uns gewollten Resultat gelangt sind. Ein komplexeres Beispiel ist ein Raumschiff, das auf dem Mond landet, ebenso ein Beispiel davon, dass wir unser Weltwissen mit Erfolg angewandt haben (was die Technik ist). Ein weiteres Beispiel ist die Medizin, die uns innerhalb kürzester Zeit die Kopfschmerzen oder das Fieber nimmt. Auch in diesem Fall führt unsere Handlung bzw. das Eingreifen in die biologischen Prozesse des Körpers erfolgreich zu einem gewünschten Effekt und beweist somit, dass wir die Funktionsweise des menschlichen Körpers objektiv kennen. 

Das menschliche objektive Weltwissen ist daher ein Fakt. Man kann ihn nicht infrage stellen, ohne sich zu widersprechen. (Man dürfte sich nicht mehr waschen, anziehen, reisen, Medizin nehmen usw.). Es gibt aber auch eine andere, stärkere und philosophische Argumentation, die dazu führt, dass wir von einem rein logischen Standpunkt annehmen müssen, dass wir in der Lage sind, die Wahrheit zu erkennen und zu verstehen. Wenn wir nämlich das Gegenteil behaupten, also dass wir die Wahrheit nicht verstehen können, so würde sich diese Annahme per se als Wahrheit darstellen. Es gäbe ja dann nur die eine Wahrheit, nämlich eben die, dass wir die Wahrheit nicht erreichen können. Aber, wenn wir die Wahrheit nicht erreichen können, warum sollte genau diese Wahrheit dann wahr sein? Offenkundig könnte diese per definitionem nicht wahr sein, da wir ihr zufolge eben keine Wahrheit erreichen und aussprechen können. Umso weniger können wir also wissen, ob es eine objektive Wahrheit gibt oder nicht. Daher müssen wir, logisch gesehen, die Behauptung vertreten, dass die Wahrheit verstehbar und für uns erreichbar ist, weil die vermeintlich skeptische Wahrheit der Unerreichbarkeit der Wahrheit, da sie sich auf logischer Ebene widerspricht, eindeutig falsch ist. 

Die skeptische Theorie, wonach der Mensch die Welt nicht auf objektive Weise verstehen kann, widerspricht sich daher in realer und faktischer Hinsicht, da auch der Skeptiker alle Handlungen durchführt, die eine objektive Weltkenntnis voraussetzen. Außerdem widerspricht sich diese Annahme selbst, wenn man sie aus einem ideellen und logischen Blickwinkel betrachtet, da sie das für unmöglich hält, was sie selber tut, also eine Wahrheit zu formulieren.

Der Mensch ist, kurz gesagt, zur Wahrheit verurteilt. Wir können vor dieser Situation, in der wir uns befinden, nicht weglaufen, und zwar davor, dass wir rational sind und deshalb auch in der Lage, die Welt zu verstehen und die Wahrheit herauszufinden. Wir leben jeden Tag im objektiven Wissen. Wir wundern uns sogar, wenn etwas nicht funktioniert, weil wir wissen, – auch die Skeptiker wissen es, auch wenn sie es möglicherweise unwissentlich oder bewusst nicht zugeben – dass der Grund dafür ist, dass wir das Phänomen noch nicht angemessen verstanden haben. Wir können es jedoch verstehen und das Objekt, das System oder die Verbindung dazu bringen, so zu funktionieren, wie wir wissen, dass es logisch sein muss. 

Die Frage ist also nicht, ob wir die Welt kennen und somit zu einer objektiven Kenntnis gelangen können, da dies vom realen wie auch logischen Standpunkt aus sicher ist, sondern eher, warum wir das tun können und wie wir es am besten tun.

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