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Marco de Angelis
(Autor des Textes dieser Seite)
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1785-1794
ERSTE PERIODE
der dialektischen Entwicklung von Hegels Denken
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Entstehung des Ideals der Gründung einer neuen natürlichen Volksreligion
auf der Grundlage der Vernunft zur Aufklärung des einfachen Menschen
und seiner Versöhnung mit der Natur
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Einleitende Bemerkungen: Einteilung der dialektischen Entwicklung des Hegelschen Denkens bis 1794
Die erste Periode der Entwicklung des Hegelschen Denkens reicht von 1785 bis 1794 und teilt sich in drei Phasen:(1)
Affirmation: Die erste Phase geht vom 22. April 1785 bis zum 7. Januar 1787 und beinhaltet die Formulierung seiner ursprünglichen Absicht, zu verstehen, wie man die Aufklärung des gemeinen Menschen (Mannes) verwirklichen könnte.
Erste Negation: Die zweite Phase, vom 7. Januar 1787 bis zum Herbst/Winter 1792/93, besteht aus der Ausarbeitung einer natürlichen Auffassung der Welt und des Menschen und wird später als Grundlage für die Formulierung des ethisch-religiösen Ideals der dritten und letzten Phase dienen.(2)
Zweite Negation: Die dritte Phase, von 1792/93 bis 1794, besteht schließlich aus der Formulierung des Ideals der Begründung einer rationalen und natürlichen Volksreligion, die fähig sei, im Menschen eine natürliche Moralität zu fördern.(3) Hegel verstand in der Tat, dass nur durch die Förderung einer natürlichen Moralität im menschlichen Wesen als Resultat einer neuen Vernunftreligion, die Aufklärung des gemeinen Menschen, also des Volkes, stattfinden könnte.
Periodisierung
Was die Periodisierung dieser Phase anbelangt, so ist folgendes klarzustellen: In Einfluß wurde diese Periodisierung auf die Jahre 1787-1788 beschränkt, während die dritte Phase mit den Jahren 1792/93 beginnen sollte, was die Lücke zwischen den beiden Phasen mit der Zeit der sogenannten "dunklen Jahre" (1789-1792) der Hegelschen Gedankenentwicklung korrespondiert.(4) Diese Jahre wurden in Einfluß besonders eingehend analysiert (siehe den gesamten Abschnitt B in Teil I). In der Fußnote 23 auf S. 190 von Einfluß wird jedoch deutlich gemacht, daß der Denkinhalt dieser Jahre, nämlich die Formulierung des Hegelschen Naturbegriffs von Welt und Mensch, aus genetisch-dialektischer Sicht der dritten Stufe der zweiten Phase entspricht. Es ist kein Zufall, dass diese Phase in der Formulierung der zweiten Phase in Einfluß fehlt. Die dritte Phase schließlich, von 1792/93 bis 1794, hat die Formulierung des Ideals der Gründung einer rationalen Volksreligion zum Inhalt, die in der Lage ist, eine natürliche Moralität im Menschen zu fördern. Nur auf diese Weise, d.h. durch die Förderung einer natürlichen Moralität im Menschen mittels einer neuen Religion, kann nach Ansicht des jungen Hegel die Aufklärung des gemeinen Menschen erfolgen.(5)
Damit ist die Dialektik dieser ersten Periode abgeschlossen, und das jugendliche Ideal als zweite Negation oder Negation der Negation enthält in sich sowohl das Moment der Affirmation, d.h. das ursprüngliche Ziel, zu verstehen, wie die Erleuchtung des einfachen Menschen verwirklicht werden kann, als auch das der ersten Negation, d.h. das Verständnis des Begriffs des menschlichen Wesens und der ihm entsprechenden Moral. Es ist nun gut, den spezifischen Inhalt jeder dieser Phasen zumindest in groben Zügen zu spezifizieren.
1) Der Beginn der autonomen Entwicklung des Hegelschen Denkens lässt sich mit 1785 datieren, weil seine erste uns überlieferte Schrift, das Exzerpt Erziehung. Plan der Normal-Schulen in Russland aus diesem Jahr stammt (vgl. Chronologie der überlieferten Hegelschen Manuskripte aus den Jahren 1785-1794, ab jetzt nur mehr als ’Anhang’ zitiert).
2) Zum Terminus ad quem dieser zweiten Phase vgl. Anhang 1, S. 184.
3) Zum Terminus ad quem dieser Phase vgl. Anhang 1, S. 187.
4) Zum Begriff der "dunklen Jahre" siehe auch Einfluß, S. 4 ss. sowie meinen kurzen Aufsatz Die ’dunklen Jahre’ von Hegels Entwicklung als Aufgabe der Hegelforschung (Gli ’anni oscuri’ dello sviluppo di Hegel come compito della Hegelforschung), in: Jahrbuch für Hegelforschung, Sankt Augustin, 2, 1996.
5) In Einfluß wurde unter anderem auch hervorgehoben, dass Hegel in jeder Phase der Entwicklung seines Denkens eine bestimmte Ausdrucksform den Vorrang vor den anderen gab. In diesem ersten Stadium ist es das Tagebuch, das nicht nur in quantitiver, sondern vor allem auch in qualitativer Hinsicht die Essenz seines Denkens enthält.
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