KOSMOPOLITISCHES GLÜCK (PHILOSOPHISCHE PSYCHOLOGIE) - GRUNDPRINZIP
Im Bereich der Psychologie reflektieren wir über das Leben des Menschen, das sich hoffentlich in der neuen Weltgesellschaft auf der Grundlage des neuen Paradigmas, das wir in den theoretischen und ethischen Sektionen dieser Plattform dargelegt haben, abspielen wird.
Es ist offensichtlich, dass es kein Leben sein kann, das dem der heutigen Gesellschaft entspricht, denn gerade der konsumistische Ansatz unserer Gesellschaft und damit das falsche Glücksideal, das sie vorschlägt, die Hauptursache für einen Produktions- und Wachstumsgedanken ist, der als unendlich und unbegrenzt gehalten wird. Diese unbegrenzte Produktion und Wachstum sind die Hauptursache für das Umweltproblem, das heute unbedingt gelöst werden muss. Es ist in der Tat schwer, an ein glückliches und erfülltes Leben in einer feindlich gewordenen Natur zu denken.
Wir können also gut den logischen Zusammenhang zwischen dem richtigen Streben nach menschlichem Glück, dem konsumistischen Modell, das die derzeitige Form der westlichen, aber letztlich auch globalen Wirtschaft suggeriert, und dem daraus resultierenden Umweltproblem verstehen.
Wenn das Hauptziel der Wirtschaft das Wachstum und damit die Produktion ist, muss das System der Masse der Menschen unweigerlich ein auf dem Konsum basierendes Verhaltensmodell vorschlagen, sonst würden die produzierten Güter ohne Käufer bleiben - das Wirtschaftssystem würde zusammenbrechen. Aus diesem Bedürfnis entsteht also das ständige Werbehämmern, das im Menschen Wünsche nach Waren zu fördern versucht, auf die er leicht verzichten könnte, weil sie nicht lebensnotwendig sind.
So ist der Mensch, besonders wenn er nicht mit einer angemessenen kulturellen Vorbereitung und somit mit einer vom eigenen Gewissen gelenkten Selbstkontrolle ausgestattet ist, einer enormen und kontinuierlichen Menge materieller Reize ausgeliefert, die darauf abzielen, künstliche Bedürfnisse zu erzeugen, die in der Natur nicht existieren würden.
Auf diese Weise entsteht ein wenig tugendhafter Kreislauf, in dem sich der Einzelne ständig etwas wünscht, das er vorher nicht kannte und wovon er eigentlich keinen Bedarf hatte, das ihm aber das Wirtschaftssystem als notwendig für das Glück empfiehlt. So nutzt das Individuum seine Zeit, um einen Reichtum anzuhäufen, der es ihm erlaubt, diese Güter zu konsumieren und damit Glück zu erlangen.
Da es sich jedoch um ein kontinuierliches Wachstum und eine kontinuierliche Produktion handelt, muss das System unbedingt immer wieder neue Anreize und neue Bedürfnisse schaffen, indem es jene Güter, die erst kurz zuvor zum Glücklichsein notwendig waren, nach kurzer Zeit für veraltet erklärt. Der Einzelne ist also nicht dauerhaft glücklich, sondern dauerhaft unglücklich, da er dem Kauf von Gütern von extrem kurzer Dauer unterliegt. Das Individuum, kurz gesagt, endet als Sklave des Systems und nur ein Rädchen im Getriebe, das um jeden Preis arbeiten muss, das viel größer ist als er, das um jeden Preis arbeiten muss, um den Zusammenbruch des Systems zu vermeiden.
Damit wird der Mensch auf ein Mittel reduziert, das genau das Gegenteil von dem ist, was Kant überzeugend und logisch als Grundregel der Ethik und der intersubjektiven Beziehungen angegeben hat, nämlich dass der Mensch immer als Zweck, niemals nur als Mittel betrachtet wird.
In einer solchen Situation der Ausbeutung des Menschen und seines gerechten und angeborenen Wunsches nach Glück ist der Einzelne am Ende nur deshalb unglücklich, weil ihm immer etwas fehlt, etwas, das die allerneueste Mode oder das allerneueste Produkt darstellt, allein dessen Anschaffung ihn der aktuellen Werbung nach wirklich glücklich machen würde.
Das wahre Glück hingegen besteht nicht in einem übermäßigen, von außen geleiteten Konsum, sondern in jenen drei grundlegenden schöpferischen Tätigkeiten, die wir in der Sektion ’Ethik’ als Inhalt des sozialen Lebens erklärt wurden: die politische Teilnahme am Staatsleben, die Arbeit als eigener Beitrag zur Gemeinschaft und schließlich die Familie als Ort der Liebe und der intimsten Gefühle. Dies sind soziale Aktivitäten und kein individueller Konsum! Es handelt sich um unentgeltliche Tätigkeiten oder sogar Pflichten, wie z.B. die Arbeit, die uns vor allem mit menschlicher Anerkennung und Liebe richtig und dauerhaft glücklich machen.
Das neue Paradigma sollte dem Menschen deshalb einen Weg zum Glücklichsein vorschlagen, der nicht auf Konsum, sondern auf kreativen Aktivitäten basiert. Solche Aktivitäten sind nicht nur solche, die explizit mit dem Wert des Staates, der Arbeit und der Familie verbunden sind, sondern auch viele andere, die mehr mit der Ästhetik als mit der Ethik verbunden sind, wie in dieser Sektion zu sehen sein wird.
KOSMOPOLITISHES GLÜCK - ZIMMER und INTERPRETATIONEN
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