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Ethisch-religiöse Bedeutung der Hegelschen Philosophie  und des absoluten Idealismus im Allgemeinen

Ethisch-religiöse Bedeutung der Hegelschen Philosophie  und des absoluten Idealismus im Allgemeinen

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Allgemeines Resultat der dialektischen Rekonstruktion 
der Entwicklung des philosophischen Systems Hegels 

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Ethisch-religiöse Bedeutung der Hegelschen Philosophie 
und des absoluten Idealismus im Allgemeinen als
die neue natürliche, populäre und rationale ethisch-religiöse Lehre
zur Wiedereinfügung des Menschen in die Natur

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Einführende Bemerkungen

Nachdem wir die Entstehung des philosophischen Systems von Hegel in den Jahren 1803/1806 rekonstruiert haben, und zwar, wenden wir uns nun der Bedeutung dieses Systems im Hinblick auf seine Entwiklung zu.
Das Studium der Bedeutung des philosophischen Systems von Hegel bildet sozusagen eine Brücke zwischen der jugendlichen Entwicklung und dem reifen Denken des schwäbischen Philosophen. Die Bedeutung seines ersten kompletten philosophischen Systems aus dem Jahr 1805/06 ist nämlich identisch mit der Bedeutung seines letzten Systems, der Enzyklopädie von 1830, sowie natürlich auch mit den Zwischensystemen (die Enzyklopädie von 1817 und 1827). Hegel entwickelte nämlich bei den nachfolgenden Überarbeitungen des gesamten Systems (die Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften) als auch seiner einzelnen Teile (Wissenschaft der Logik, Rechtsphilosophie usw.) einzelne Begriffe, vor allem um die Grundprinzipien seiner Philosophie eingehend zu erläutern, aber er veränderte nie mehr weder die Beziehung zwischen diesen Prinzipien noch ihre innere Bedeutung, ganz im Gegenteil, er bestimmte sie immer präziser und tiefgründiger. Deshalb unterscheidet sich das Studium der Bedeutung seines ersten vollständigen philosophischen Systems, zu der wir durch die Nachvollziehung seiner Entwicklung gelangten, nicht wesentlich vom Studium der Bedeutung seines reifen philosophischen Systems: Somit können wir nun endlich, nachdem wir in die Tiefe der Jugendentwicklung des Hegelschen Denkens hinabgestiegen sind, an die Oberfläche seiner reifen Philosophie zurückkehren und - sozusagen - wieder Licht sehen!
Das philosophische System Hegels hat also, wie aus der genetischen Rekonstruktion auf den vorhergehenden Seiten eindeutig hervorging, eine ethisch-religiöse Bedeutung, die von zwei Säulen getragen wird: die Begriffe des Absoluten und der absoluten Sittlichkeit. Will man eindrucksvolle Bezeichnungen wählen, die die griechischen Wurzeln der Philosophie wiederspiegeln, so kann man den ersten Begriff als und den Zweiten als benennen.
Der Logos, von Hegel zum ersten Mal 1801 erfasst, ist das religiös-metaphysische, populäre und vernünftige Prinzip der neuen ethisch-religiösen Lehre; das Ethos, zum ersten Mal 1802/03 formuliert, ist hingegen das ethisch-moralische, natürliche Ideal dieser Lehre.
Zwischen diesen beiden Begriffen besteht ein präziser logischer Zusammenhang: Der Logos, das religiöse Prinzip, begründet das Ethos, also das ethisches Ideal. Der Logos als religiös-metaphysisches Prinzip führt nämlich zur Erkenntnis der Vernunft bzw. zum Verständnis des Wesens des Menschen; erst wenn wir dieses Wesen einmal verstanden haben, ist es möglich, durch den Begriff des Ethos ein natürliches Moralideal zu formulieren, das auf der effektiven menschlichen Natur beruht.
Da in logischer Hinsicht der Logos dem Ethos vorangeht und diesen begründet, muss er auch als erster untersucht werden; übrigens formulierte Hegel auch chronolgisch gesehen zuerst den Begriff des Absoluten (1801) und dann den Begriff der absoluten Sittlichkeit (1802/03). Es wäre auch gar nicht anders möglich gewesen, nachdem der ethische Aspekt auf dem religiös-metaphysischem beruht und nicht umgekehrt.
Bevor wir mit der Interpretation der Bedeutung von Hegels philosophischem System beginnen, also mit dem systematischen Teil der vorliegenden Arbeit, sollte vielleicht eines klargestellt werden: Die Hauptaufgabe der nachfolgenden Überlegungen ist es, die Interpretation des reifen Hegelschen Denkens auf der Bedeutung der Grundprinzipien seines Systems zu begründen, die sich aus der vorhergehenden genetischen Untersuchung ergeben hat. Es handelt sich hierbei um eine neue hermeneutische Annährung an das Hegelschen Denken. Sie baut eine Beziehung zwischen dem jungen und dem reifen Hegel auf, die praktisch bis heute von den Kritikern streng getrennt gesehen wurden. Aus diesem Grund wurde auch in diesem systematischen Teil, so wie übrigens auch im genetischen Teil, der explizite Vergleich mit Kritikern auf das Notwendigste reduziert, weil die vorliegende Forschung nicht durch eine <äußere und transzendente> Sichtweise (Standpuntk des >für uns<) inspiriert wird, wie es ein derartiger Vergleich mit den Interpreten darstellten könnte, sondern durch eine Sichtweise (Standpuntk des >an- und für sich<), d.h. durch den Vergleich zwischen jungem und altem Hegel.
Es geht also sozusagen darum, Hegel mit sich selbst zu vergleichen, und zwar unter Einbeziehung der methodologischen Erwägungen aus der Einführung. Dies sollte sich um vieles interessanter und lebendiger erweisen, als ein steriler und theoretischer Vergleich mit den Kritikern.

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